Was ist die Tapping-Methode? Anleitung zur EFT-Klopftechnik

Was ist Tapping bzw. die EFT-Klopftechnik?

Du kennst solche Momente sicherlich: Das Gedankenchaos in deinem Kopf lässt dir keine Ruhe und deine Emotionen sind extrem stark. So geht es uns allen häufig nach Liebeskummer, nach einem stressigen Tag oder einem großen Streit. 

Du fühlst dich vielleicht traurig, wütend oder gar ängstlich und wünschst dir, dass deine negativen Emotionen sofort verschwinden sollen. Doch je mehr du sie loslassen möchtest, desto stärker werden sie. 

Mit Tapping, zu Deutsch auch Klopfakupressur, bekommst du eine Methode an die Hand, die dir tatsächlich bei der Emotionsregulierung helfen kann. 

Sie findet ihren Ursprung in den USA und wird in Deutschland oft unter dem Namen EFT-Klopftechnik angeboten. EFT steht für Emotional Freedom Technique. Der US-Amerikaner Gary Craig hat die Methode entwickelt. Sie ist eine Kombination aus Traditionell Chinesischer Medizin (TCM) sowie des Neurolinguistischen Programmierens und der Kinesiologie.

Bei dieser Methode sollen durch das Klopfen auf bestimmte Körperstellen (Hand, Kopf und Oberkörper) emotionale Blockaden gelöst und die Energie des Körpers wieder zum Fließen gebracht werden. Laut der Traditionellen Chinesischen Medizin sollen durch das Klopfen Energiebahnen – sogenannte Meridiane – geöffnet werden. 

Wie funktioniert die EFT-Klopftechnik?

Das Beste am Tapping: Du benötigst dafür weder Geld noch eine Therapie. Du kannst die Methode einfach und jederzeit selbst durchführen. Natürlich kannst du dich aber auch gerne in professionelle Hände begeben und EFT als Therapie von erfahrenen Therapeut:innen während einer Psychotherapie oder eines Coachings durchführen lassen.

Der Ablauf des Tappings kann man in folgende 7 Schritte einteilen:

1. Zu Beginn der Tapping-Methode suchst du dir ein Thema heraus, welches dich belastet und benennst es klar.
    
2. Dann erzeugst du zu dieser Situation passende Bilder in deinem Kopf. Das können bereits erlebte Situationen, aber auch Angstvorstellungen sein. Durch die Bilder sollen die Emotionen hervorgerufen werden. 
    
3. Sobald du eine Emotion spürst, halte sie ganz bewusst fest und nimm sie wahr.
    
4. Bei der EFT-Übung ist es üblich, mit einer Skala von eins bis zehn zu arbeiten, anhand derer die Stärke der aktuellen Emotion eingeschätzt werden soll. Je höher du auf der Skala bist, desto intensiver fühlt sich die Emotion an. Nach jeder EFT-Übung wird mit der Skala kontrolliert, wie sich die Emotion verändert hat. 
    
5. Dann werden die einzelnen Meridianpunkte geklopft. Es ist nicht wichtig, ob du die Punkte genau triffst, solange du in dem Bereich des Punktes klopfst, kommt das Signal an. Auch die Klopf-Geschwindigkeit ist dir selbst überlassen.
    
6. Während des Klopfens wird mit Affirmationen gearbeitet, welche die negativen Gefühle und Denkmuster lösen sollen. Dafür überlegst du dir einen Satz, zum Beispiel: »Ich liebe mich, auch wenn ich große Angst vor dem Vortrag habe.« Diesen Satz wiederholst du dreimal bei jedem Punkt und klopfst die verschiedenen Punkte währenddessen ab.
    
7. Am Ende wird anhand der Skala wieder kontrolliert, ob das Gefühl abgenommen hat.

Die verschiedenen Meridianpunkte

Laut der TCM durchziehen die Meridiane den gesamten Körper und verteilen die Lebensenergie Qi. Auf den Meridianen sitzen zudem die Akupunkturpunkte, über die sich der Fluss des Qi beeinflussen lässt.

• Handkantenpunkt: An der äußeren Handkante
• Kopfpunkt: oben in der Mitte des Kopfes
• Augenbrauenpunkt: am inneren Ende der Augenbraue
• Augenpunkt: Außenseite des Auges
• Jochbeinpunkt: unter dem Auge
• Nasenpunkt: zwischen Nase und Oberlippe
• Kinnpunkt: zwischen Kinn und Unterlippe
• Schlüsselbeinpunkt: unter dem Schlüsselbein
• Seitlich unter dem Arm auf Brusthöhe
• Daumenpunkt: auf dem Daumen
• Zeigefingerpunkt: auf dem Zeigefinger
• Mittelfingerpunkt: auf dem Mittelfinger
• Klein-Finger-Punkt: auf dem kleinen Finger
• Gamutpunkt: auf dem Handrücken, zwischen dem kleinem Finger und dem Ringfinger

Wofür eignet sich Tapping?

Tapping soll also emotionale Blockaden lösen und kann für verschiedene Bereiche angewandt werden. Häufig kommt die EFT-Klopftechnik in folgenden Situationen zum Einsatz:

• Linderung chronischer Schmerzen
• Auflösen mentaler Blockaden und Glaubenssätzen
• Bewältigung von Traumata
• Regulation von Emotionen wie Wut, Ärger, Scham und Trauer
• Abbau von Sorgen und Stress

Es gibt bereits viele Studien, aber auch Erfahrungsberichte, die auf den Erfolg dieser Methode hinweisen und EFT als Behandlungsmethode empfehlen.

EFT-Klopftechnik: Anleitung

1. Vorbereitung 
 

• Stelle dir zunächst die Situation, die du auflösen möchtest, bildlich vor.
   
• Benenne nun, welche Emotion in dir aufkommt.
   
• Auf einer Skala von eins bis zehn: Wie stark würdest du die Emotion einschätzen?

2. EFT-Klopftechnik 
 

• Beginne jetzt, mit den Spitzen von Zeige- und Mittelfinger der rechten Hand auf die linke Handkante der linken Hand zu klopfen.
   
• Sage dir hierzu dreimal einen Satz bzw. eine Affirmation, die zu deiner Situation passt, zum Beispiel:
  »Auch wenn ich gerade sehr viel Stress habe, entscheide ich mich, gelassen mit der Situation umzugehen.«
  »Ich entscheide mich dafür, das Gute zu sehen, auch wenn ich gerade sehr traurig bin.«
  »Auch wenn ich gerade wütend bin, entscheide ich mich, friedlich mit der Situation umzugehen.«
   
• Gehe nun zum nächsten Punkt oben in der Mitte deines Kopfes und wiederhole wieder dreimal deinen Satz.
   
• Klopfe jetzt den Punkt zwischen deiner Nase und deiner Oberlippe und sprich wieder dreimal deinen Satz.
   
• Als Nächstes ist der Punkt zwischen deiner Unterlippe und deinem Kinn an der Reihe.
   
• Atme tief ein und spüre in dich hinein. Auf einer Skala von eins bis zehn: Wie stark ist die Emotion noch?
   
• Ist die Emotion noch stark? Dann wiederhole das Ganze noch einmal. Dieses Mal änderst du jedoch deinen Satz leicht ab: Statt »Auch wenn ich gerade sehr viel Stress habe, entscheide ich mich, gelassen mit der Situation umzugehen«, sagst du »Auch wenn ich immer noch sehr viel Stress habe, entscheide ich mich, gelassen mit der Situation umzugehen«.
   
• Wiederhole die EFT-Übung so oft, bis deine Emotion nur noch ganz schwach oder gar verschwunden ist.
   
• Du kannst auch gerne weitere oder alle Meridianpunkte abklopfen. Für den Anfang reicht es aber auch, wenn du es mit diesen vier Punkten übst.

Video-Anleitung zur EFT-Tapping-Methode

Folgende Anleitung zur EFT-Methode von der bekannten Influencerin, Schriftstellerin, Podcasterin und Coachin Laura Malina Seiler, hilft dir dabei, negative Gefühle zuzulassen, Ängste und Sorgen in Vertrauen und Liebe zu transformieren und inneren Frieden zu erschaffen.

Fazit: Tapping kann Blockaden auflösen

Mit Tapping bzw. der EFT-Klopftechnik und dem damit verbundenen Klopfen auf bestimmte Meridianpunkte kann es möglich sein, emotionale Blockaden, Traumata sowie starke Emotionen und Panikattacken aufzulösen. 

Dafür solltest du dir zunächst die Situation vorstellen, die dir Angst, Kummer oder Sorge bereitet, die aufkommende Emotion fühlen und dann mit dem Klopfen der einzelnen Punkte beginnen. Sage dir wiederholend liebevolle und motivierende Affirmationen, welche dir helfen, die Situation neu zu beurteilen. 

Wiederhole die Tapping-Methode so lange, bis sich deine Blockaden gelöst haben. Überprüfen kannst du den Erfolg anhand einer Skala von eins bis zehn. Mit dieser schätzt du ein, wie stark deine Emotion ist. Dass die Tapping-Methode wirkungsvoll ist, belegen mittlerweile auch zahlreiche Studien.